Viele Kunden und Auftraggeber treffen Entscheidungen aus dem „Bauch“ heraus, nach ihren subjektiven Empfinden,
ob sie ein Design als „gut“ bewerten oder nicht.
So weisen viele Drucksachen eine schlechte Typografie auf: Sie ist schlecht gesetzt und voller Fehler; wie das Verwenden falscher Anführungszeichen oder Worttrennungen. Es wird alles hingenommen, wie der Computer es ausgibt. Dadurch gibt es immer wieder unrhythmische und zu enge Wörter, die aus Zufall entstehen. Sie sind neben der schlechten Lesbarkeit auch nicht ästhetisch.
Bilder werden aufwendig bearbeitet, aber ein schlechter Satz wird dabei einfach übersehen. Seriöse Werbung sollte aber gut
gesetzt sein!
Professor Kurt Weidemann sagte einmal: „Die Asketen des Designs und der Bienenfleiß der Unbegabten haben in ihrem Sendungsbewußtsein oft etwas Unersättliches.“ *(Siehe Weidemann 1996, S. 102.)
Auf dem Markt ist sehr viel schlechtes Design im Umlauf. Dabei sollte der persönliche Geschmack nicht im Vordergrund stehen, sondern objektive Kriterien, die es als zu beachten gilt! Objektive Kriterien guter Gestaltung; wie der richtige Umgang mit Schriften, Materialien oder Formen müssen erfüllt werden! So spielen auch Fernwirkung und Lesbarkeit eine wichtige Rolle.
Gutes Design muss funktionieren und sollte stimmen! Es muss visuell begreifbar sein! Dazu gehört auch eine „Prise“ Mut
und es darf durchaus überraschen. Zu einem guten Design gehört eine gute Ausbildung, lange Berufserfahrung und zeichnet sich durch hohe Qualität aus. Design ist dann gut, wenn das, was die Marke oder das Produkt ausmacht, grafisch auf „einen“ Punkt gebracht wird. Die Kernwerte einer Marke sind dabei sehr wichtig! Gutes Design sollte eine Antwort auf das (Kommunikations-) Problem darstellen. Die Gestaltung muss handwerklich perfekt umgesetzt sein. Zu Berücksichtigen gilt ebenfalls das Erreichen
der Zielgruppe.
Gutes Design sollte alle diese Punkte beinhalten und über alle Kanäle hinweg kommuniziert werden!
Design ist auch dann gut, wenn es dazu beiträgt, das Leben und unsere Gesellschaft nachhaltig weiter zu gestalten.
So kann der Designer seine Kreativität mit „Sinn“ einsetzen, indem er seine Tätigkeit z.B. für den Tier- und Umweltschutz, Gesundheit oder für soziale Themen einsetzt.
Auf einen Punkt gebracht:
Gutes Design besticht durch: eine gute Ausbildung; Qualität; handwerkliches Können; ein Gefühl für das, was man macht;
das Erreichen der Zielgruppe; die Kommunikation über alle Kanäle hinweg; die Antwort auf das Problem sowie den Verzicht des persönlichen Geschmackes. Kreativität, Ideenvielfalt, Fernwirkung und Lesbarkeit sprechen ebenfalls dafür. Design ist auch
dann gut, wenn es dazu beiträgt, das Leben und unsere Gesellschaft nachhaltig weiter zu gestalten.
*Weidemann 1996
Weidemann, Kurt: Design zwischen Markenästhetik und Verantwortungsästhetik.
In: Blase, Dieter (Hrsg.): Designer über Design: Das BDG-Jahrbuch 1996/97. Frankfurt am Main 1996, S. 99-112.
Mehr zum Thema „gutes Design“ können Sie in meiner Bachelorarbeit „Eine Untersuchung zum Stellenwert von Designleistung bei den Bezugsgruppen in Deutschland?“ nachlesen (siehe Rubrik „Download“, Zugang nach Anfrage).
Hierbei geht es um die (vermeintlich) geringe Wertschätzung und Akzeptanz von Designleistungen und um das Verhältnis zwischen Designern und Auftraggebern. Sie erhalten Antworten, warum aus einem ehemals hoch geschätzten Handwerk eine z.T. nicht ernst genommene Dienstleistung wurde. Darin finden Sie Interviews von Designern und Nicht-Designern, die ich zu dem Forschungs-ansatz befragt und durchgeführt habe. Nach Auswertung der Interviews und aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse konnte ich ein Resümee ziehen und Handlungsempfehlungen geben.